Baumwolle hat ein gutes Image. Sie gilt als natürlich, hautfreundlich und vielseitig einsetzbar. Für viele ist sie der Inbegriff nachhaltiger Mode. Doch ein genauer Blick auf diesen Rohstoff zeigt: So einfach ist es leider nicht.

 

Umweltbelastung durch konventionelle Baumwolle

Rund 99 % der weltweiten Baumwollproduktion stammt aus konventionellem Anbau. Dabei kommen große Mengen an Pestiziden und Mineraldüngern zum Einsatz. Allein 16 % aller global eingesetzten Insektizide landen auf Baumwollfeldern – obwohl diese nur etwa 2,5 % der gesamten Agrarfläche ausmachen. Diese Chemikalien gelangen ins Grundwasser und belasten ganze Landstriche in den Produktionsländern. Von nachhaltigem Anbau kann hier keine Rede sein.

 

 

Bio-Baumwolle: Besser, aber kein Allheilmittel

 

Im ökologischen Anbau sind synthetische Mittel verboten – das verringert die Umweltbelastung. Klingt gut, wäre da nicht das Problem: Der Umstieg auf Bio ist teuer und technisch anspruchsvoll. Vielen Baumwollbauern fehlen Wissen, Zugang zu Förderungen oder schlichtweg die Mittel für die Umstellung. Und dann wäre da noch der Wasserverbrauch: Baumwolle ist eine durstige Pflanze – egal ob bio oder konventionell.

 

Alternativen? Nicht ganz unproblematisch

 

Andere Materialien bringen andere Herausforderungen mit sich. Kleidung aus Bambus wird oft über chemische Prozesse zur Viskose verarbeitet. Recyceltes Polyester spart zwar Ressourcen, sorgt aber durch Mikroplastik beim Waschen für neue Umweltprobleme.

 

Was tun?

 

Baumwolle lässt sich nicht einfach aus der Modebranche streichen. Aber sie muss bewusster eingesetzt werden. Die Branche muss sich von Fast Fashion verabschieden – und hin zu langlebiger, hochwertiger Kleidung, die nicht morgen im Altkleidercontainer landet. Kleidung, die so robust ist, dass sie viele Jahre getragen werden kann.

 

Und die Konsument:innen?

Auch wir tragen Verantwortung. Wer beim Kauf auf Qualität, Herkunft und Verarbeitung achtet, entscheidet sich bewusst für weniger, aber bessere Kleidung. Wer heute in ein langlebiges Kleidungsstück investiert, vermeidet morgen unnötigen Müll – und trifft eine Entscheidung FÜR die Umwelt.

 

Fazit: Baumwolle ist nicht per se schlecht. Aber wie wir mit ihr umgehen, entscheidet über ihre Nachhaltigkeit. Bei BREDDY’S verzichten wir daher ganz bewusst auf Baumwolle – aus ökologischen und sozialen Gründen. Es gibt bessere Wege. Und wir gehen sie.

Claus Bretschneider