Nachhaltigkeit beginnt nicht beim Stoff – sondern beim Menschen. Und doch sind faire Löhne in der globalen Bekleidungsindustrie nach wie vor kein Standard. Im Gegenteil: Viele Kleidungsstücke entstehen unter Bedingungen, bei denen das Wort „fair“ fehl am Platz ist.

Billig produziert – auf wessen Kosten?

 

Seit über 40 Jahren verlagert sich die Textilproduktion von Europa in Länder mit immer niedrigeren Löhnen – zuerst nach China, dann nach Bangladesch und Vietnam, heute zunehmend nach Afrika. Der Grund: geringe Umweltstandards, kaum Schutz für Arbeiter*innen – und Monatsgehälter von teils unter 70 US-Dollar.

 

Krankenversicherung? Fehlanzeige. Altersvorsorge? Illusion. Dafür: endlose Schichten, schlechte Bedingungen, keine Sicherheit. Kleidung, die unter solchen Umständen entsteht, mag günstig verkauft werden – sie ist aber teuer erkauft.

Der Teufelskreis aus niedrigen Kosten

 

Das eigentliche Problem: Auch in den sogenannten Industrieländern ist die Textilbranche nicht für gute Löhne bekannt. Warum? Weil Personalkosten am fertigen Kleidungsstück hoch sind – und der technologische Fortschritt in der Branche stockt. Automatisierung? Kaum Thema. Stattdessen wird immer weiter ausgelagert, dahin, wo Arbeit billig ist und Transporte fast nichts kosten.

 

So entsteht ein Kreislauf: wenig Technik, billige Arbeitskraft, globaler Transport – und ein Endprodukt, das im Regal oft weniger kostet als ein Mittagessen.

Was die SDGs fordern – und die Industrie (noch) ignoriert

 

Die UN formuliert in den Sustainable Development Goals (SDGs) ganz klar: Kein Mensch soll von weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag leben müssen. Die Modebranche trägt dazu bisher kaum bei. Viele Marken ziehen sich aus der Verantwortung zurück, wenn es um die Bedingungen bei Zulieferern geht – investieren lieber in Marketing als in bessere Löhne.

Dabei könnten sie es besser machen.

Was sich ändern muss

Es braucht Druck – aus der Politik, aus der Branche selbst. Und von den Menschen, die Kleidung kaufen. Denn jede Kaufentscheidung sendet ein Signal. Wer bewusst kauft, unterstützt nicht nur nachhaltige Materialien, sondern auch faire Arbeitsbedingungen.

 

BREDDY’S steht für faire europäische Produktion – weil Nachhaltigkeit nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein soziales Versprechen ist.

Claus Bretschneider