Wenn es um Kritik an der Modeindustrie geht, steht oft die Fast Fashion im Fokus: Billige Kleidung, schnelle Zyklen, massive Umweltzerstörung und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. Doch was ist mit der Luxusmode? Der hohe Preis, das exklusive Image – ist das gleichbedeutend mit Nachhaltigkeit?

 

Nicht unbedingt.

Viele Menschen verbinden Luxusmarken mit Qualität, Verantwortung und einem guten Gewissen beim Kauf. Doch die Realität sieht oft anders aus: Ein hoher Preis garantiert nicht, dass die Marke ökologisch oder sozial besser handelt.

 

Gleiche Bedingungen – anderes Preisschild

Man könnte meinen, dass bei Luxusmarken ein Teil des hohen Preises in bessere Arbeitsbedingungen fließt. Schließlich hätten diese Unternehmen die Mittel dazu. Doch auch hier wird vielfach outgesourct – und zwar in dieselben Fabriken, in denen auch günstige Marken produzieren lassen. Die Arbeitsrealität bleibt gleich – der Unterschied liegt nur im Image und im Marketingbudget.

 

Luxuslabels investieren weniger in faire Produktion als in ihre Markenbekanntheit. Der Preis, den KonsumentInnen zahlen, geht also häufig in Exklusivität, nicht in Nachhaltigkeit.

 

Transparenz statt Statusdenken

Zum Glück gibt es Alternativen: Immer mehr Marken, auch im mittleren Preissegment, setzen bewusst auf faire Produktionsbedingungen, umweltfreundliche Materialien und echte Transparenz. Hier geht es nicht um Prestige – sondern um Haltung.

 

Wer also Wert auf bewussten Konsum legt, sollte weniger auf das Preisschild achten – und mehr auf die Werte eines Unternehmens.

Denn echte Nachhaltigkeit ist kein Luxus. Sie ist eine bewusste Entscheidung.

Claus Bretschneider